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Den Boden schleifen: Wie der neue GrindStar von Saphir arbeitet

Den GrindStar beschreibt Saphir als Rotationsschleifer. Diese Maschinenart ist neu. Der Hersteller bietet sie in den Arbeitsbreiten 3 und 6 m.

Lesezeit: 4 Minuten

Dieses Testprotokoll gehört zum Systemvergleich "Ran an die Rapsstoppel: fünf Geräte im Vergleich".

Die weiteren Protokolle gibt ebenfalls als einzelne Beiträge auf www.topagrar.com/technik.

Vom Arbeitsprinzip kann man den GrindStar zwischen den klassischen Bodenbearbeitungsgeräten im Test – Scheibenegge und Großfederzinkenegge – sowie den oberflächlich arbeitenden Maschinen – Striegel und Messerwalze – ansiedeln. Er vereint ein Stück weit die Arbeitsweisen der beiden Kategorien. Mit Messern bestückte Rotoren schneiden den Boden horizontal. Das soll Rapsstoppeln oder abgefrorene Zwischenfrüchte knapp unterhalb der Bodenoberfläche von der Wurzel abschneiden und bei der Stoppelbearbeitung Ausfallkörnern gute Bedingungen zum Auflaufen bieten.

Einmal links, einmal rechts

Der 6 m breite GrindStar hat insgesamt 16 Rotoren. Diese Rotoren bestehen im Wesentlichen aus drei Elementen. Rundherum sind je Rotor jeweils sieben Messerhalter montiert, an denen abgewinkelte Schneiden aus einem speziellen Stahl befestigt sind. Diese Schneiden stehen parallel zum Boden. Die Messerhalter sind beweglich konzipiert. Dazu ist zwischen einer Oberschale aus Metall und der unteren Gleitkufe aus Kunststoff ein Gummielement geklemmt. Dagegen stützen sich die Halter ab, der Hersteller spart zusätzliche Federn. So können die Schneiden im Feld bei Hindernissen nach oben ausweichen.

Die Rotoren drehen allein durch die Vorwärtsfahrt. Sie messen jeweils 75 cm im Durchmesser und sind mit 75 cm Abstand zueinander auf den Balken geklemmt. Hinter der ersten Rotorenreihe arbeitet in einem Abstand von 94 cm eine zweite. Diese drehen in die entgegengesetzte Richtung. Für eine gute Bodenanpassung sorgen Parallelogramme, in denen Federn die Werkzeuge auf den Boden ziehen, die Drehelemente bei Hindernissen aber trotzdem nach oben ausweichen lassen. Der Höhenweg der Arbeitselemente liegt bei 20 cm.

Die Rotoren liegen zudem nicht waagerecht auf dem Boden. Sie sind seitlich verdreht, damit immer drei Messer parallel zum Boden stehen und somit im Eingriff sind. Je nach Bedingung lässt sich die Rotorneigung auf 6, 8 oder 10 Grad einstellen. Im Test fuhren wir mit 10 Grad Neigung. Damit gehen die Messer am aggressivsten ran.

Weitere Werkzeuge

Vor den Rotoren war bei unserem GrindStar ebenfalls eine Impulsschiene montiert. Diese von Striegel und Messerwalze bekannte Schiene lässt sich per Bolzen auch hochhängen und damit aus dem Arbeitsbereich nehmen. Hinter den Rotoren arbeitet optional ein zweireihiger Striegel. Dieser dient aber nicht der Höhenführung, sondern zum Einebnen der Bodenoberfläche und soll für ein ordentliches „finish“ der Arbeit sorgen. Für eine gute Höhenführung sorgt bei der 6 m-Maschine je Seitenelement ein vorlaufendes Tastrad. Der Rahmen des GrindStar muss während des Einsatzes waagerecht zum Boden stehen.

Schneiden, zerkleinern und krümeln

Mit seinen 2,34 t-Maschinengewicht liegt der GrindStar im Mittelfeld der Testkandidaten. Der Dieselverbrauch von 2,6 l/ha liegt ebenfalls im Mittelfeld der Testgruppe. Für ein gutes Arbeitsbild sind auch mit dem Rotationsschleifer recht hohe Fahrgeschwindigkeiten nötig. Im Test fuhren wir die Maschine mit 18 km/h, also mit einer theoretischen Flächenleistung von ebenfalls 10,8 ha/h.

Die Maschine erzeugt an der Oberfläche sehr viel Feinerde. Die Ernterückstände bzw. die Stoppeln des Raps bereiteten dem Gerät keine Probleme. Die Zerkleinerung gefiel, die Wurzeln wurden direkt am Wurzelhals abgetrennt – top. Trotz der Feinerde bleiben die Ernterückstände als Mulchauflage an der Oberfläche und schützen den Boden so vor Erosion und reduziert die Verdunstung.

Beim Arbeitsbild fiel uns eine leichte Dammbildung auf, einen sehr ebenen Acker hinterließ die Maschine nicht. Für die aktuelle Saison hat Spahir nach eigenen Angaben die Anordnung der Rotoren aber überarbeitet, wodurch man die Dämme verhindern will.

Eine starke Verunkrautung kann dem Gerät Probleme bereiten. Im Test wickelte sich teilweise Knöterich um die Rotoren. Abhilfe kann hier die optionale, einreihige Messerwalze vor den Rotoren schaffen. Positiv ist uns aufgefallen, dass die Messer auch Unkräuter mit ausreißen, was die Messerwalze und der Strohstriegel nicht schafften. Der Boden ist ganzflächig geschnitten, die Arbeitstiefe liegt bei rund 1 – 2 cm.

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