topplus Umfrageergebnisse

Alternative Standbeine: Ja. Aber klassische Landwirtschaft bleibt Hauptgeschäft

Gibt es alternative Standbeine auf Ihren Betrieben? Wie wichtig sind sie? Hier kommen die Ergebnisse einer top agrar-Umfrage dazu - mit kritischen Stimmen, wieso neue Standbeine überhaupt nötig sind.

Lesezeit: 3 Minuten

Erneuerbare Energien, Lohndienstleistung, Nischenkulturen, Tourismus - Landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland sind breit aufgestellt. Aber welchen Anteil nehmen alternativen Standbeine im Vergleich zur „klassischen Landwirtschaft" ein? Was denken die Leserinnen und Leser dazu?

top agrar hat dazu in den vergangenen Wochen eine nicht-repräsentative Umfrage auf seinen Online-Kanälen durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse lesen Sie hier. Am Ende des Textes finden Sie zudem persönliche Rückmeldungen der Umfrageteilnehmer, sie reichen von „kritisch“ bis „kreativ“.

Schlimm ist doch, dass man mit Landwirtschaft alleine nicht mehr überleben kann."
Leser via instagram

Haupteinnahmequelle: Klassische Landwirtschaft

Nur bei 14% der knapp 1.000 Umfrageteilnehmer (959 Personen) überholt ein neu aufgebautes, alternatives Betriebsstandbein bereits die „klassische Landwirtschaft". Diese stellt bei der großen Mehrheit noch immer die Haupteinnahmequelle des Betriebes dar. 32% der befragten Personen setzen im Gegensatz dazu auf überhaupt keine Einkommensalternative. Auch wenn 40% der Befragten zwar ein neues Standbein betreiben, zählen sie als Haupteinnahmequelle dennoch weiterhin auf die Erträge der „klassischen Landwirtschaft".

Wenn zweites Standbein, dann in folgenden Bereichen

Bei der zweiten Frage nach dem Bereich des alternativen Standbeins nimmt die Grundgesamtheit der Umfrageteilnehmer ab. Von fast 1.000 Personen, die die erste Frage oben noch beantworteten, bleiben „nur" 376 Personen, die eine Einkommensalternative aufgebaut haben.

Auf einen Blick deutlich wird, dass die Erzeugung Erneuerbarer Energien den Bärenanteil ausmacht, wenn es um die Bereiche geht, in denen neue Standbeine aufgebaut werden (50%). Mit Abstand folgt darauf an zweiter Stelle der Bereich „Technik/Lohndienstleistung". Und wiederum mit Abstand folgen danach kleinere, der Nische zuzuordnenden Bereichen.

Wie aufgebaut? Strategie trifft Bauchgefühl

Beim Aufbau eines neuen Betriebszweiges gehen die Umfrageteilnehmer gleichermaßen (je 30%) nach Bauchgefühl vor oder erstellen eine gut überlegte Strategie.

Von Aktienhandel bis Vermietung - aber auch Kritik

Die persönlichen Zuschriften drehten sich am meisten darum, welche Standbeine und Einkommensalternativen die Leserinnen und Leser bereits aufgebaut haben. Hier einige Beispiele:

  • „Biogas, PV"

  • „Seit 50 Jahren Direktvermarktung"

  • „Wohnwirtschaftliche und gewerbliche Vermietung"

  • Ein Leser schlägt Aktienhandel als Einkommensquelle vor. Er schreibt: „Ich beschäftige mich seit neuestem mit Aktienhandel. Die durchschnittliche Rendite liegt zwischen 9 bis10 % und das mit wenig Arbeit. Durch den Podcast von Dr. Carmen Mayer „Mami goes Millionair" bin ich darauf aufmerksam geworden und eigne mir das nötige Wissen an."

Wieso sind Standbeine überhaupt nötig?

Neben den Rückmeldungen zu Standbeinen gab es auch kritische Stimmen.

  • So schreibt ein Nutzer über Instagram: „Schlimm ist doch, dass man mit Landwirtschaft alleine nicht mehr überleben kann. Wir produzieren das wichtigste Gut der Menschheit: Nahrungsmittel. Und trotzdem reicht es oft nicht, um den eigenen Betrieb zu halten – ohne zweites Einkommen geht es kaum noch."

  • Ein weiterer schreibt: „Ich finde es erschreckend, es mittlerweile als Selbstverständlich zu sehen, dass ein landwirtschaftlicher Betrieb mehrere Standbeine haben muss, weil es sonst nicht mehr reicht."

Keine direkte Kritik, aber Platz für Interpretationsspielraum lässt diese Nachricht über Instagram. Bilden Sie sich selbst Ihre Meinung, ob man hier Spaß an Vielfältigkeit herauslesen kann - oder Mehrarbeit und Kleinteiligkeit.

  • „Wir hatten bis vor 8 Jahren nur Milchvieh und Ackerbau. Nun haben wir Milchvieh, Ackerbau, Bauernhofpädagogik, Milchtankstelle, 4 Hühnermobile, Rindfleischverkauf, einen Gemüsetunnel und 0,5 ha Kartoffeln dazu."

Ihre Meinung ist gefragt

Wie sehen Sie die Entwicklung? Mehr Standbeine, mehr Arbeit? Oder sind Einkommensalternativen eine positive Sache? Sagen Sie uns Ihre Meinung.

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