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Geflügelpest Polen: EU-Kommission will einschreiten

Wegen des massiven Anstiegs der Geflügelpest in Polen will die EU-Kommission „Notfallmaßnahmen“ auf den Weg bringen. Sperrzonen sind nicht ausgeschlossen. Die polnische Geflügelindustrie warnt.

Lesezeit: 3 Minuten

„Zeitnah“ ist aus Brüssel mit Notfallmaßnahmen gegen die weitere Ausbreitung der hochpathogenen aviären Influenza (HPAI) in Polen zu rechnen. Wie eine Sprecherin der Europäischen Kommission am Montag (14.4.) angesichts der dort zuletzt deutlich angestiegenen Inzidenz darlegt, befindet man sich dazu in engem Austausch mit den polnischen Behörden. Relativ allgemein antwortete die Sprecherin auf die Frage von Journalisten, was genau unter Notfallmaßnahmen zu verstehen sei.

Geflügelpest-Welle in Polen

Die Geflügelpest greift in Polen rasant um sich. Die oberste Veterinärbehörde Polens registrierte 2025 bereits mehr als 45 Ausbrüche der Hochpathogenen Aviären Influenza (HPAI) in kommerziellen Haltungen.

Zum Schutz vor der Ausbreitung mussten seit Jahresbeginn mehr als 3 Mio. Tiere gekeult werden. Bereits im vergangenen Oktober war die Geflügelpest auf einem polnischen Betrieb mit über 1,3 Mio. Legehennen ausgebrochen.

Was plant Brüssel?

Im Einzelnen verwies sie unter anderem auf ein Verschärfen der Präventions- und Kontrollmaßnahmen. Dies schließt laut Kommission den Transport und den Handel mit Geflügel und daraus hergestellten Produkten ein. Aktuell sei man dabei, weiter am Zuschnitt von möglichen Sperrzonen zu arbeiten. Der Kommissionssprecherin zufolge wird die EU-Kommission kurzfristig einen offiziellen Vorschlag vorlegen.

Sperrzone nahe Posen?

Dem Vernehmen nach geht es vor allem um die Woiwodschaft Großpolen rund um die Stadt Posen. Dort soll laut dem polnischen Landwirtschaftsministerium die Zahl der Ausbrüche seit Jahresbeginn bei mindestens 37 liegen.

Die Rede ist auch von der Woiwodschaft Masowien mit seit dem 1. Januar 28 offiziell registrierten Ausbrüchen. In diesem Gebiet befindet sich die Landeshauptstadt Warschau. Im selben Zeitraum gab es laut den polnischen Zahlen im gesamten Land 78 registrierte Ausbrüche. Zum Vergleich: Die Ausbruchszahlen lagen demnach in Ungarn seit Jahresbeginn bei 72, mit weitem Abstand gefolgt von Deutschland und Bulgarien mit neun und sechs.

Polen erwartet keine Engpässe

Derweil nennt das polnische Agrarministerium weitere Details zu möglichen von der EU-Kommission zu ergreifende Maßnahmen. Darunter könnte ein vorübergehendes Verbot der Neueinstallung von Geflügel auf tierhaltenden Betrieben innerhalb der Sperrzonen fallen. Die Dauer der potenziellen Beschränkungen soll von deren Erfolg abhängen, heißt es aus dem Warschauer Ressort.

Mit einem Lockern der Beschränkungen sei frühestens ab dem 12. Mai zu rechnen. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die angeordneten Maßnahmen strikt befolgt würden. Nach Angaben des Ministeriums werden trotz der in Aussicht gestellten Beschränkungen der EU „keine Engpässe beim Handel mit Fleisch und Eiern auf dem Binnenmarkt erwartet“.

Geflügelindustrie kritisiert EU-Pläne

Scharfe Kritik an den drohenden Restriktionen kommt aus der polnischen Geflügelindustrie. Rund ein Dutzend Organisationen sowie Vertreter von über 100 weiteren mit der Branche verbundenen Unternehmen haben sich gegen die aus Brüssel drohenden Vorgaben gewandt. Auf besonderes Missfallen scheint der Plan zu stoßen, wonach kein Geflügel für mindestens 30 Tage nicht in von HPAI betroffene Gebiete verbracht werden darf.

Bricht Polens Geflügelwirtschaft ein?

Polens Geflügelwirtschaft sorgt sich, dass die drohenden Einschränkungen zu einer monatelangen Stagnation der Geflügelproduktion führen könnten. Befürchtet wird ein Verlust von Absatzmärkten sowie von internationalen Kunden.

Darüber hinaus bestehe beim Aushandeln aktueller Handelsabkommen etwa mit dem Mercosur oder der Ukraine die Gefahr, dass polnisches Geflügel vom EU-Markt verdrängt und durch minderwertigere Produkte aus Nicht-EU-Ländern ersetzt werde.

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